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CHRISTIAN SCHLENDER

Halt stehen bleiben!

Ein weiterer Schwerpunkt zum Bestehen der AGA liegt hinter mir, die Wachausbildung. Die Woche begann am Montag mit trockenen Unterrichten zum Thema „Wachdienst in der Bundeswehr“. Alles wurde ausführlich erklärt, Maßnahmen und Paragraphen heruntergerasselt. Wann reagieren sie wie? Ist das geeignet, erforderlich und verhältnismäßig? Wie sieht die Rechtssprechung dazu aus? Mit der Konzentration am Montag war es dabei gar nicht mal so leicht. Verständlich, wenn man erst am Sonntagabend die Stube betritt und nach 23 Uhr im Bett ist.

Am Dienstag hatten wir Waffenausbildung. Wir bekamen die Pistole P1 und haben alle Standardsachen durchgespielt (Zerlegen & Zusammensetzen, Anschlagarten, Ladetätigkeiten), inklusive der Schießübungen P-S-1 und P-S-2 im AGSHP. Leider gibt es in unserem Bataillon nicht genügend P8en, quasi die Weiterentwicklung, sodass wir mit dem älteren Fabrikat der Pistole umgehen mussten. Weiterhin war noch am Dienstag MG-Ausbildung dabei.

Am Mittwoch begann dann der praktische Teil der Wachausbildung mit einem Stationsbetrieb im Zugrahmen. Insgesamt hatten wir drei: Streife laufen mit Personenkontrolle / Anhalten, KFZ-Kontrolle und den Fall einer erweiterten Personenüberprüfung. Temperaturmäßig war es ziemlich kalt, mit der ÜbMun schießen durften wir auch net. Abends bin ich mit Morawa noch laufen gegangen.

Am Donnerstag folgten insgesamt neun Stationen durch das gesamte Feld der Wachausbildung, viele waren Wiederholungsausbildungen der Vortage (bspw. P1, Streife, KFZ-Überprüfung), wenige waren Erstausbildungen (z. Bsp.: Flaggenparade, Waffenkammer-Alarm). Ganz schön anstrengend und straff gegliedert war das, aber ungemein lehrreich!

Heute gab es dann den abschließenden Wachtest, der wohl laut Zugführer schon nach 22 kontrollierten Rekruten sehr schlecht ausgefallen ist. Highlight des heutigen Freitages war das EST (einsatzspezifisches Training). So durften wir durch ein ungefähr 15 Meter langes Abflussruhr kriechen, in einem circa 1,20m hohen Bach laufen und anschließend in der Plärre auch Stellung beziehen (MG-Schütze, Stellung und unter Brücke gleiten). Anschließend ging es in ein Volleyballfeld, wo wir schön mit unseren nassen Sachen in die Stellung gehen mussten. Dazu noch ein paar Stellungswechsel, inklusive links/rechts rollen. Das hat zwar ordentlich Spaß gemacht und wir haben gestunken, doch die Arbeit danach (Reinigen) war einfach nur besch…eiden.

In der nächsten Woche haben wir am Donnerstag feierliches Gelöbnis. Freitag haben wir frei. Die Tage davor gibts viel Formaldienst und Unterrichte.

  1. 24. November 2007

    Das hört sich aber nach einen straffen Programm an!?
    Aber so ist wenigstens kein tag wie der andere und es wird zu eintönig. Meine Tage sind fast immer gleich im Ablauf. Highlights sind dann mal teure Autos einparken und Helikopterlandungen…
    Ach ja und das Essen ist jeden Tag ein Höhepunkt! Aber ob positiv oder negativ stellt man erst beim probieren fest!!!
    Also mit CHICKEN kannst du mich erschlagen. Die Grütze esse ich die nächsten 3 Jahre nicht mehr…
    Also machet schick!
    LG Pierre

  2. 25. November 2007

    Straffes Programm, ja. Für jede Woche gibt es eigentlich einen Schwerpunkt, auf den hingearbeitet wird. Durch die ganzen Grobziele (Schießen, Märsche, SanAusbildung, Wachausbildung, …) und Golden Goals wirst du auch ordentlich rangenommen, schließlich will man die AGA ja bestehen. Dazu muss man alle Anforderungen eben erfüllen. Nicht desto trotz hast du ja ordentliche Highlights, wie man in deinem Blog lesen kann. ;-) Das mit dem Essen kann ich mir vorstellen, die englische Küche gilt ja nicht gerade als besonders kulinarisch. Bei uns kann man das meiste gut essen. :-)

    Grüße, Christian